Holz, Kaminofen - Moderniserung ist der Schl?ssel zu Effizienz und Klimaschutz
Mineral?lwirtschaft fordert Planungssicherheit, technologieoffene Regelungen und effiziente F?rderung f?r den Geb?udesektor
Auf den Geb?udebereich entfallen rund 40 Prozent des Gesamt - energieverbrauchs und ein Drittel der CO2 - Emissionen, so steht es im Entwurf des Energiekonzepts der Bundesregierung. Die deutschen Klimaschutzziele sind nur zu erreichen, wenn Altbauten saniert und die Heizungsanlagen modernisiert werden. Denn gegenw?rtig entspricht gerade einmal eine von zehn Heizungen dem aktuellen Stand der Technik. ?Das betrifft alle Heizarten gleicherma?en. Von den insgesamt rund sechs Millionen ?lheizungen sind 1,4 Millionen mindestens 20 Jahre alt und damit dringend modernisierungsbed?rftig. Das m?ssen wir ?ndern?, konstatiert Gerd Deisenhofer, Vorsitzender des Bundesverbandes mittelst?ndischer Mineral?lunternehmen e.V. (UNITI). Wie das gelingen kann und welche Rolle Heiz?l im W?rmemarkt der Zukunft spielen wird, diskutierte die Mineral?lwirtschaft auf dem HEAT - Kongress, der am 14. und 15.09.2010 erstmalig im ewerk in Berlin stattfand.
M?glichkeiten zur Energieeinsparung
F?r den Geb?udebestand gibt es vier M?glichkeiten, den Prim?renergiebedarf und damit die CO2 - Emissionen zu senken:
Reduzierung des W?rmebedarfs, z.B. durch verbesserte D?mmung oder W?rmer?ckgewinnung
Einsatz effizienterer Heizungstechnik und Nutzung erneuerbarer Energien wie Solar - oder Umweltw?rme
Verringerung des fossilen Energiebedarfs durch Biomasse, z.B. Einbindung eines Holz - Kaminofens in die Heizungsanlage
H?here Effizienz in der Strom - Erzeugung z.B. durch den Einsatz von Kraft - W?rme - Kopplung oder durch Vergr??erung des Anteils von Strom aus erneuerbaren Energien.
F?r Hausbesitzer haben die beiden ersten Ma?nahmen den Vorteil, dass sie direkt auch die Energiekosten senken. Dagegen ist beim Ersatz fossiler Brennstoffe durch Erneuerbare oder bei der Umstellung der Stromversorgung auf Sonne oder Wind mit h?heren Kosten f?r die Verbraucher zu rechnen. Das belegen allein die erheblichen Einspeiseverg?tungen, mit denen diesen Technologien zu wachsender Marktbedeutung verholfen werden soll. Beispielsweise bezahlen die Verbraucher ?ber die EEG - Umlage j?hrlich etwa zehn Milliarden Euro f?r den Ausbau der erneuerbaren Energien. Geht man davon aus, dass die Komplettsanierung eines Hauses etwa 50.000 bis 100.000 Euro kostet, dann k?nnten mit einer vergleichbaren Summe etwa 100.000 Altbauten in einen energetischen Top - Zustand gebracht und bis zu 40 Prozent Energie eingespart werden. ?Wir sind davon ?berzeugt, dass die hochgesteckten Klimaziele nur im Zusammenspiel aller Ma?nahmen zu erreichen sind. Was sich f?r das einzelne Geb?ude jedoch als wirtschaftlich und sinnvoll erweist, wird jeweils unterschiedlich sein?, sagt Prof. Christian K?chen, Gesch?ftsf?hrer des Instituts f?r wirtschaftliche Oelheizung (IWO). Das gro?e Potenzial effizienter Heiztechnik wird vielfach untersch?tzt. Allein mit der Installation einer modernen ?l - Brennwertheizung sinkt der Heiz?lverbrauch um bis zu 30 Prozent gegen?ber dem veralteten Standardheizkessel. Bei einer Investition von rund 8.500 Euro z?hlt die Heizungserneuerung zu den effizientesten Sanierungsma?nahmen im Haus. ?l - Brennwerttechnik leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur schnellen, wirksamen und bezahlbaren Verbrauchs - und CO2 - Senkung im Geb?udebereich. Wer noch mehr f?r die Umwelt tun will, kann zus?tzlich erneuerbare Energien in die W?rmeversorgung einbinden. Mehr als die H?lfte der in 2009 installierten ?l - Brennwertger?te wurde mit einer Solarthermieanlage kombiniert. Damit liegt dieser Anteil h?her als bei nahezu allen anderen Heizsystemen. Mit solchen Kombi - Heizsystemen l?sst sich der Energieverbrauch weiter reduzieren, w?hrend der Anteil erneuerbarer Energien steigt. Heiz?l erweist sich dabei als idealer Partner, der immer dann die W?rmeversorgung sicherstellt, wenn das Angebot an Solarw?rme nicht ausreicht. Der ?berwiegende Teil des j?hrlichen Energiebedarfs wird zunehmend in wenigen Wintermonaten ben?tigt. W?hrend f?r leitungsgebundene Energietr?ger ein derartiges Spitzenlastprofil h?ufig wirtschaftlich problematisch ist, kommt ein Energietr?ger wie Heiz?l mit diesen Anforderungen gut zurecht. Der fl?ssige Brennstoff kann flexibel transportiert und vor Ort kosteng?nstig gespeichert werden.
Modernisierung braucht Transparenz und Alltagstauglichkeit
Zentrales Ziel der Bundesregierung ist es, die energetische Sanierungsrate von j?hrlich etwa einem auf zwei Prozent zu verdoppeln. Damit soll der W?rmebedarf der Geb?ude bis 2020 um 20 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig soll der Anteil der erneuerbaren Energien am W?rmebedarf deutlich steigen. Langfristige Verl?sslichkeit wird begr??t. Die Ziele m?ssen aber auch realistisch und unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen erreichbar sein. Diesen Ansatz unterst?tzt auch die Mineral?lwirtschaft. Besonders positiv wird bewertet, dass die Regierung auf eine ideologiefreie, technologieoffene und marktorientierte Energiepolitik f?r alle Nutzungsarten (Strom, W?rme und Verkehr) setzt. Begr??t wird auch die Feststellung, dass der Einsatz erneuerbarer Energien f?r die W?rmeversorgung erst dann seine volle Wirkung entfalten kann, wenn das enorme Potenzial der Effizienzma?nahmen ausgesch?pft wurde. Damit die Bereitschaft der Hausbesitzer zur Modernisierung aber tats?chlich steigt und die angestrebten Einsparungen realisiert werden k?nnen, sind erhebliche Investitionen, klare und verl?ssliche gesetzliche Rahmenbedingungen sowie eine effiziente F?rderpolitik erforderlich. So muss der Prim?renergiebedarf, als anerkanntes Kriterium f?r den energetischen Standard eines Geb?udes, zu der zentralen Ziel - und Steuerungsgr??e werden ? sowohl in den Anforderungen an den Geb?udebestand als auch bei den F?rderkonzepten zur Modernisierung. Und nicht zuletzt sind eine Vereinfachung der Gesetzgebung sowie bundeseinheitliche Regelungen f?r die energetische Sanierung im Geb?udebestand unerl?sslich. ?Wir brauchen einheitliche Standards, die alle Energietr?ger im W?rmemarkt einbinden, technisch realisierbar und bezahlbar sind?, fordert Dr. Uwe Franke, Vorstand des Mineral?lwirtschaftsverbandes e.V. (MWV). ?Wenn die Rahmenbedingungen nicht klar, verl?sslich und bezahlbar sind, wird es nicht gelingen, die Verbraucher zu den notwendigen Investitionen zu motivieren und die gesteckten Ziele des Energiekonzepts zu erreichen.? Mit dem HEAT - Kongress bietet die Mineral?lwirtschaft eine Plattform, diese Vorschl?ge mit Vertretern aus Politik und Verwaltung, der Industrie, dem Energiehandel, dem SHK - Handwerk und der Verbraucherseite zu diskutieren.
Quelle: IWO, Presseinformation vom 14.09.2010
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