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07. Februar 2012

Holz, Pellets, Hackschnitzel - Pelletmarkt 2011: Rekordmengen und stabile Preise

Deutschland bei Pelletproduktion weiterhin international führend
Pelletmarkt 2011: Große Mengen, stabile Preise, aber stockender Absatz durch lahmenden Heizungsmarkt
Auch im Jahr 2011 wurden in Deutschland europaweit wieder die meisten Holzpellets produziert. Rund 1,9 Mio. Tonnen (t) – exakt 1,86 Mio. t – und damit so viel wie noch nie betrug die Jahresproduktionsmenge, wie der Deutsche Energieholz - und Pellet - Verband (DEPV) berichtete. Gegenüber dem Jahr 2010 (1,75 Mio. t) nahm die produzierte Menge um mehr als 100.000 t zu. Weltweit werden nur in Nordamerika (USA und Kanada) mehr Pellets hergestellt. Da am stockenden Heizungsmarkt in Deutschland zu wenige neue Pelletheizungen installiert werden, liegt der Verbrauch mit rd. 1,3 Mio. t weiter deutlich unterhalb der Erzeugung. Damit musste auch 2011 – wie schon in den Vorjahren – knapp ein Drittel der deutschen Produktion exportiert werden.
Mit dem Ergebnis von rd. 1,9 Mio. t in 2011 in Deutschland wird die kontinuierliche Steigerung der Holzpelletproduktion der letzten Jahre fortgeführt. „Durch die Bereitstellung einer großen Menge an Pellets wird dem Verbraucher auch in kalten Wintern eine breite Versorgungssicherheit gewährleistet. Zusammen mit einer hohen Pelletqualität und einer moderaten, berechenbaren Preisentwicklung ist das die wichtigste Voraussetzung für einen verlässlichen Energieträger“, sagte der geschäftsführende DEPV - Vorsitzende Martin Bentele. Der durchschnittliche Pelletpreis im Jahr 2011 betrug 233 EUR/t und lag fast durchgängig rd. 40 Prozent unterhalb des Heizölpreises. Für eine vierköpfige Familie erbrachte das Heizen mit Holzpellets im Jahr 2011 eine Einsparung von über 1.200 EUR bei den Heizbetriebskosten1 und zudem eine Reduktion von knapp 10 t Kohlenstoffdioxid (CO2) gegenüber einer Ölheizung2.
Grundlage für die Versorgungssicherheit ist die hohe Dichte an Produktionsstandorten. Bundesweit produzieren ca. 60 Pelletproduzenten an über 70 Standorten. Der Schwerpunkt liegt rohstoffbedingt in den Mittelgebirgen Bayerns und Baden - Württembergs, wo sich die meisten Sägewerke befinden. Mit 511.000 t wurden 2011 die meisten Pellets im dritten Quartal (Juli bis September) erzeugt. Vorrangiges Ausgangsmaterial der Produktion waren mit 91 Prozent wieder Sägeresthölzer, wie die bei der Schnittholzerzeugung in den Sägewerken anfallenden Holzspäne und Hackschnitzel genannt werden. „Damit verfügen Pellets über eine hervorragende Ökobilanz, denn sie werden fast ausschließlich aus Koppelprodukten hergestellt, die bis vor wenigen Jahren noch wie Abfall entsorgt werden mussten“, betonte Bentele. Weniger als 10 Prozent der Pellets wurden aus nicht sägefähigen Rundholzsortimenten produziert. Noch keine nennenswerte Rolle für die Pelletproduktion spielten Hölzer aus landwirtschaftlichen Kurzumtriebsplantagen, wo z.B. schnellwachsende Baumarten wie Weiden und Pappeln angebaut werden.
Zertifizierte Holzpellets sind in Deutschland mittlerweile Standard. Über 90 Prozent der im Inland hergestellten Holzpellets sind (zertifizierte) Premiumpellets. Durch die im Jahr 2011 veröffentlichte EU - Norm (14961 - 2) und die darauf aufbauende ENplus - Zertifizierung wird erstmals auch der Pellethandel in die Zertifizierung und damit die Qualitätssicherung eingebunden. Für die Verbraucher bedeutet dies nach Einschätzung des DEPV eine deutlich verbesserte Qualitätsgarantie. Rd. 75 Prozent der in Deutschland produzierten Holzpellets sind Ende 2011 nach ENplus zertifiziert. Aufgrund eines dichten Händlernetzes ist bundesweit eine flächendeckende Versorgung mit Pellets sichergestellt. Der DEPV geht von 600 Firmen aus, die dem Verbraucher Holzpresslinge anbieten. Das reicht vom großen Handelsunternehmen über den spezialisierten Pellethandel bis zu kleinen Energiehändlern, die ihr traditionelles Sortiment Heizöl um Pellets erweitern.
Der Deutsche Energieholz - und Pellet - Verband e.V. (DEPV) sieht in der hohen Produktion eine gute Grundlage für einen weiteren Ausbau von Pelletheizungen. „Mit einem Bestand von 155.000 Pelletheizungen im Jahr 2011 wird am Wärmemarkt das Potential des erneuerbaren Energieträgers Holz nicht ausreichend genutzt. Der Wärmesektor, auf dem ein Großteil der Klimaschutzziele umgesetzt werden müssen, kann sein Potenzial daher weiterhin nicht ausschöpfen“, sagte Martin Bentele. Daran habe sich leider auch im Jahr 2011 nichts Grundlegendes geändert. Für 2012 geht der DEPV mit 2 Mio. t von einer Marktkonsolidierung bzw. einer leicht steigenden Produktionsmenge aus. Die Produktionskapazität werde sich in 2012 nach Einschätzung des Branchenverbandes auf 2,9 Mio. t erhöhen. Schmerzhaft ist für die deutschen Pelletproduzenten auch weiterhin der hohe Rohstoffpreis. Holzspäne kosteten im Jahr 2011 durchschnittlich 13 €/srm.
Weltweit wird die Pelletproduktion für 2011 auf über 15 Mio. t geschätzt, wobei mehr als die Hälfte in Europa produziert wird. In Nordamerika werden Pellets zu einem großen Teil auch zur Stromerzeugung hergestellt und hierfür nach Europa exportiert. In Deutschland produzierte Pellets sind vor allem für den Wärmemarkt vorgesehen. Der Einsatz in Heizungen erfordert von Holzpellets eine sehr hohe Qualität und ist wesentlich effizienter (mit Wirkungsgraden größer 90 Prozent) als die Verstromung in Kraftwerken. Neben Deutschland werden in Schweden – mit einer ähnlich hohen Produktion – sowie danach mit deutlich geringeren Mengen in Russland sowie in Österreich die meisten Pellets produziert. Was den Verbrauch angeht, werden die meisten Holzpresslinge europaweit in Schweden (Strom, Wärme), Italien (Wärme) sowie Dänemark und Holland (beide Strom) verbraucht.


1 Berechnungsbasis: Unsaniertes Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche, Wärmebedarf 100 W/m², 2.000 Vollbetriebsstunden/Jahr. Durchschnittlicher Verbrauch: 3000 l Heizöl bzw. 6 t Pellets/Jahr.
2 Eine Tonne Holzpellets substituiert ggü. Heizöl rd. 1,6 t CO2. Quelle: Ökoinstitut, GEMIS Quelle: Deutscher Energieholz - und Pellet - Verband e. V. (DEPV)


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